Preisspirale im Rheinland: Fast 13 Jahreseinkommen für eine Wohnung

Zwischen dem Anstieg der Einkommen und dem Wachstum der Immobilienpreise tut sich eine immer größere Kluft auf. Die Preise für Wohnraum steigen in den deutschen Großstädten viel schneller als die verfügbaren Einkommen der Menschen. Wohnen wird dadurch immer teurer. Auch im Rheinland zeigt sich der Trend – mit regionalen Eigenheiten. Eine neue Studie liefert Details.

Wohnen im Rheinland ist teuer - nicht nur in Luxusobjekten

Zwischen dem Anstieg der Einkommen und dem Wachstum der Immobilienpreise tut sich eine immer größere Kluft auf. Die Preise für Wohnraum steigen in den deutschen Großstädten viel schneller als die verfügbaren Einkommen der Menschen. Wohnen wird dadurch immer teurer. Auch im Rheinland zeigt sich der Trend – mit regionalen Eigenheiten. Eine neue Studie liefert Details.

Bonn. Die Wohnungspreise in den deutschen Großstädten steigen deutlich stärker als die durchschnittlichen Einkommen – Wohnen wird also immer teurer. In Köln muss ein Käufer für eine 100 Quadratmeter große Wohnung aktuell 12,8 durchschnittliche Jahreseinkommen ausgeben. In Düsseldorf sind im Schnitt immer noch 11,9 Jahreseinkommen fällig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Postbank jetzt vorgestellt hat. Darin hat das Geldinstitut die regionalen Immobilienpreise und örtlichen Pro-Kopf-Nettoeinkommen zueinander in Relation gesetzt.

Die Untersuchung der Bank zeigt: Die Kölner konnten sich zwischen 2012 und 2016 im Durchschnitt über einen kräftigen Anstieg ihrer Einkommen freuen. Um 12,4 Prozent gingen die verfügbaren Einkommen nach oben – pro Kopf. Im gleichen Zeitraum allerdings wuchs der Preis für ein 100 Quadratmeter großes Eigenheim um 40,3 Prozent. Nur in Stuttgart und Hannover stiegen die Preise mit 53 bzw. 44 Prozent noch stärker. Stolze 3.017 Euro pro Quadratmeter wurden im Jahr 2016 in der Domstadt aufgerufen. Die Preisentwicklung am Immobilienmarkt ist der Einkommensentwicklung also weit davongelaufen.

Rheinland bundesweit nur im Mittelfeld

In Düsseldorf liegen die Zahlen ähnlich. Zwar verteuerten sich Eigenheime hier „nur“ um 28,8 Prozent. Mit 7 Prozent fiel aber auch der Einkommenszuwachs in der Landeshauptstadt deutlich geringer aus als in Köln. Bei 3.116 Euro Kaufpreis für den Quadratmeter lag Düsseldorf im Jahr 2016 – kein Wunder, dass die Stadt mit 11,9 Jahreseinkommen für eine 100-Quadratmeter-Wohnug nicht viel besser dasteht als Köln.

Mit diesen Werten liegt das Rheinland im bundesweiten Vergleich zwar noch lange nicht an der Spitze, sondern genau im Mittelfeld der 12 größten Metropolen. In München etwa müssen Käufer 21 Jahresgehälter für eine Wohnung auf den Tisch legen, in Hamburg und Berlin knapp 16 Prozent. Doch ein Blick in die ländlicheren Teile des Rheinlandes zeigt, wie teuer Wohnen in Köln und Düsseldorf wirklich geworden ist. Im Kreis Kleve etwa muss man 7 Jahreseinkommen für ein Eigenheim von 100 Quadratmetern Größe investieren. Der Kreis Wesel ist mit 6,4 noch etwas günstiger.

In Duisburg – also direkt vor den Toren Düsseldorfs – bekommt man die eigenen vier Wände schon für 5,8 Jahreseinkommen. Die Hafenstadt ist allerdings ein Sonderfall, ihr Immobilienmarkt nicht mit dem restlichen Rheinland vergleichbar. Das belegen auch die Zahlen der Postbank: Während die Einkommen hier im Bewertungszeitraum der Studie um 10,9 Prozent gestiegen sind, legten die Immobilienpreise nur um 0,8 Prozent zu. Mit 1.062 Euro Kaufpreis für den Quadratmeter ist man in Duisburg dabei.

Teures Wohnen hat verschiedene Ursachen

Die insgesamt immer weiter wachsende Kluft zwischen Einkommen und Immobilienpreisen führt die Postbank auf die niedrigen Zinsen zurück. Sie erleichterten den Kauf von Wohnraum und machten ihn umgekehrt als Geldanlage attraktiver als festverzinsliche Anlageformen. Der Vorsitzende von Haus & Grund Rheinland, Prof. Dr. Peter Rasche, gibt allerdings zu bedenken: „Wenn mehr gebaut würde, könnte das Angebot besser mit der Nachfrage mithalten und die Preise würden nicht ganz so stark steigen“.

Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland, erklärt das zugrundeliegende Problem so: „Gerade in den Ballungsräumen fehlen vielfach die Flächen. Das bremst den Neubau.“ Hinzu kommen stetig <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht bauen-in-nrw-ist-erneut-teurer-geworden-3256 _blank external-link-new-window internal link in current>steigende Baukosten und eine <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht grunderwerbsteuer-so-kraeftig-kassiert-nrw-die-buerger-ab-3380 _blank external-link-new-window internal link in current>hohe Grunderwerbsteuer, wie Amaya anmerkt. Trotz zuletzt <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht _blank external-link-new-window internal link in current>steigender Zahlen bei den Baugenehmigungen sei es daher unwahrscheinlich, dass sich am grundsätzlichen Trend zum immer teureren Wohnraum in absehbarer Zeit etwas ändert.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von <link http: www.hausundgrund-rheinland.de _blank external-link-new-window internal link in current>Haus & Grund Rheinland verfasst.

zurück zum News-Archiv