Das vergangene Jahr hat Deutschland sinkende Kaufpreise für Häuser und Wohnungen beschert. Die stark gestiegenen Zinsen und Baukosten hatten Immobilien für viele Menschen unbezahlbar werden und die Nachfrage entsprechend einbrechen lassen. Doch inzwischen entspannt sich die Lage wieder etwas, neueste Zahlen lassen sich als erste Anzeichen einer Trendwende verstehen.
Wiesbaden. Die Zeit sinkender Immobilienpreise scheint in Deutschland so langsam einem Ende entgegenzusteuern. Zwar sind die Preise für Wohnimmobilien im 2. Quartal des laufenden Jahres verglichen mit dem Vorjahreszeitraum im bundesweiten Durchschnitt um 2,6 Prozent gesunken. Sie lagen jedoch um 1,3 Prozent über den Preisen im 1. Quartal des laufenden Jahres. Es ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass ein Anstieg gegenüber dem Vorquartal festzustellen war. Das hat das Statistische Bundesamt jetzt mitgeteilt.
„Gegenüber dem 2. Quartal 2023 waren die Preise in den meisten Gegenden Deutschlands noch rückläufig“, schreibt die Statistikbehörde über das 2. Quartal 2024. „Gegenüber dem 1. Quartal 2024 war nur noch für Wohnungen in dünn besiedelten ländlichen Regionen ein Preisrückgang zu beobachten.“ Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser seien dagegen im Durchschnitt in allen Regionstypen gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Am stärksten zeigte sich der Effekt in den sieben Metropolen des Landes.
In Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt, Köln und Düsseldorf kletterten die Preise für Wohnungen um 1,6 Prozent, das Einfamilienhaus bzw. Zweifamilienhaus verteuerte sich im Schnitt um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum waren Wohnungen allerdings 1,5 Prozent und Häuser 4 Prozent günstiger. In den kreisfreien Großstädten lagen die Preise für Wohnungen nur 0,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten im Schnitt 4,9 Prozent weniger.
Nur Wohnungspreise auf dem Land weiter rückläufig
Im Vergleich mit dem 1. Quartal des laufenden Jahres stiegen die Wohnungspreise jedoch in den kreisfreien Großstädten um 1,4 Prozent, die Häuserpreise um 1,3 Prozent. Etwas kleiner war der Effekt auf dem Land. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im 2. Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent. Die Wohnungspreise fielen dort allerdings weiterhin, das Minus betrug 3,0 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zeigte sich ein Preisrückgang um 6,5 Prozent bei Wohnungen und 5,0 Prozent bei Häusern.
Insgesamt geben diese Zahlen Anlass zu der Vermutung, dass sich bei den Kaufpreisen für Immobilien nach der schwachen Entwicklung im Jahr 2023 (mehr dazu lesen Sie hier) eine Trendwende abzeichnet und die Phase der Preisrückgänge zu einem Ende kommt. Ursache dürften die rückläufigen Zinsen und die gesunkene Inflation sein (wir berichteten), was Kaufinteressenten die Finanzierung etwas erleichtert und so zu einer steigenden Nachfrage führt.
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.
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